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Thema: Gedichte und Kurzgeschichten (Gelesen 27199 mal) |
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kruppa
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Dieser Part des Forums ist gedacht für Deine (Lieblings-)Gedichte, (eigene) Kurzgeschichten, Gedanken, Selbstgeschriebem oder einfach übernommen - egal. Beim Zitieren von Gedichten etc., denke bitte daran, den Autor zu nennen.
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« Zuletzt bearbeitet: 22.02.2004 um 23:54:47 von kruppa » |
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #1 am: 22.02.2004 um 23:59:10 » |
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Stufen Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! (Hermann Hesse)
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #2 am: 23.02.2004 um 12:35:43 » |
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Aus dem Leben eines Einzelgängers [von Mascha Kaleko] Einen Tagedieb Schelten mich die Nachbarn. Doch ich Schon früh Im Schweiße meines Angesichtes Säge ich an dem Ast, auf dem ich sitze, Überprüfe meine brachliegenden Äcker und Werfe fleißig die Flinte ins Korn. Schlägt es dreizehn, Löffle ich fromm die Suppe aus, die ich mir Eingebrockt habe, und beiße zufrieden In den sauren Apfel. Ein gutes Gewissen ist der beste Koch. Kommt Besuch, Setze ich die Herren Gemütlich zwischen zwei Stühle, Die Damen in Verlegenheit und Mich selbst in die stets bereiten Brennesseln. Zu festlichen Gelegenheiten Schlage ich dem Faß den Boden aus und Schlachte die Henne, die die goldenen Eier legt. Carpe diem ! Das heißt: Nütze den Tag ! Endlich Feierabend. Ich lege mich auf die wohlverdiente Bärenhaut, falte die Hände In den Schoß und Träume Von aller Tage Abend.
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JarmenKell
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #3 am: 23.02.2004 um 15:26:48 » |
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am 23.02.2004 um 12:35:43, schrieb kruppa :Aus dem Leben eines Einzelgängers [von Mascha Kaleko] Einen Tagedieb Schelten mich die Nachbarn. Doch ich Schon früh Im Schweiße meines Angesichtes Säge ich an dem Ast, auf dem ich sitze, Überprüfe meine brachliegenden Äcker und Werfe fleißig die Flinte ins Korn. Schlägt es dreizehn, Löffle ich fromm die Suppe aus, die ich mir Eingebrockt habe, und beiße zufrieden In den sauren Apfel. Ein gutes Gewissen ist der beste Koch. Kommt Besuch, Setze ich die Herren Gemütlich zwischen zwei Stühle, Die Damen in Verlegenheit und Mich selbst in die stets bereiten Brennesseln. Zu festlichen Gelegenheiten Schlage ich dem Faß den Boden aus und Schlachte die Henne, die die goldenen Eier legt. Carpe diem ! Das heißt: Nütze den Tag ! Endlich Feierabend. Ich lege mich auf die wohlverdiente Bärenhaut, falte die Hände In den Schoß und Träume Von aller Tage Abend. |
| Wieso kommt mir das bloß so bekannt vor?? Bin zwar sonst nicht sonderlich interessiert an Gedichten und dererlei Dinge, (liegt vielleicht daran, das ich mit Worten in schriftlicher Form nicht besonders gut umgehehn kann ) aber ich muß sagen, daß mir das Gedicht sehr gefällt.
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Es stimmt gar nicht, daß die Jugend durch Videospiele manipuliert wird. Wenn es nach Pac-Man ginge, würden wir alle durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören!
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Jemandanders
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #4 am: 29.02.2004 um 16:37:47 » |
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Ich komm zwar nich aus hessen aber wenn ich das hier les brech ich ins essen
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #5 am: 29.02.2004 um 17:45:10 » |
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nana, lass mir ma dat hesse ausm spiel.... ich find unsere poeten klasse! um mich auch mal zu beteilligen: "ein haar in der suppe missfällt uns sehr, selbst, wenn es vom haupt der geliebten wär" -wilhelm busch-
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #6 am: 01.03.2004 um 13:38:24 » |
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Der Panther Jardin des Plantes, Paris Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt. Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein grosser Wille steht. Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein, geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Rainer Maria Rilke (September 1903)
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #7 am: 02.03.2004 um 16:28:49 » |
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... ein forumsbeitrag - so scheint es - ganz für mich und meine lieblingsgedichte alleine - nun gut, wenn ihr euch nicht berufen fühlt, in gedichtform auszudrücken, was in euch ist: ERICH KÄSTNER Eisenbahngleichnis Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren alle im gleichen Zug Und keiner weiß wie weit. Ein Nachbar schläft, ein andrer klagt, ein dritter redet viel. Stationen werden angesagt. Der Zug, der durch die Jahre jagt, kommt niemals an sein Ziel. Wir packen aus. Wir packen ein. Wir finden keinen Sinn. Wo werden wir wohl morgen sein? Der Schaffner schaut zur Tür herein und lächelt vor sich hin. Auch er weiß nicht, wohin er will. Er schweigt und geht hinaus. Da heult die Zugsirene schrill! Der Zug fährt langsam und hält still. Die Toten steigen aus. Ein Kind steigt aus. Die Mutter schreit. Die Toten stehen stumm am Bahnsteig der Vergangenheit. Der Zug fährt, er jagt durch die Zeit, und niemand weiß, warum. Die 1.Klasse ist fast leer. Ein feister Herr sitzt stolz im roten Plüsch und atmet schwer. Er ist allein und spürt das sehr. Die Mehrheit sitzt auf Holz. Wir reisen alle im gleichen Zug zur Gegenwart in spe. Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir sitzen alle im gleichen Zug. und viele im falschen Coupé.
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #8 am: 04.03.2004 um 13:30:01 » |
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Missverständnis Der grundlegende Denkfehler heißt: Der andere denkt wie ich.
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sp4ct-ab
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #9 am: 04.03.2004 um 13:35:52 » |
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und wie isses? ich denke wie die anderen oder jeder denkt für sich? überschrift sagt alles
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JarmenKell
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #10 am: 04.03.2004 um 13:49:11 » |
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Hm... is übel über das Mißverständnis nachzudenken. Man verfängt sich immer schon im Ansatz. Aber vermutlich gehört genau das zum grundlegenden Denkfehler. ... und daraus entstehen wiederum die Mißverständnisse, da vielleicht jeder versucht sich aus dem Verfangenen zu lösen ohne drauf zu kommen, daß vielleicht jeder das selbe Problem hat. Hoffentlich versteht man jetzt was ich meine!?!
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Es stimmt gar nicht, daß die Jugend durch Videospiele manipuliert wird. Wenn es nach Pac-Man ginge, würden wir alle durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören!
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #11 am: 04.03.2004 um 14:08:14 » |
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also mir geht es bereits seit jahren so, dass ich gar keine lust mehr habe mich auszutauschen, weil es sowieso IMMER zu missverständnissen kommt, die ich dann mühselig aus dem weg räumen muss. ich hab keine lust mehr, mich erklären zu müssen in dem wissen, sowieso nicht verstanden zu werden. die spucke spar ich mir lieber. ist doch meist so: man sagt was, bei dem anderen kommt es (natürlich) anders an und schon ist eine endlos-diskussion im gange, die von dem eigentlichen thema wegführt. sich auszudrücken heißt immer, sein innerstes zu offenbaren, wenn es dann auch noch falsch ankommt, hab ich natürlich die falschen worte gewählt, um mich verständlich zu machen. versuchen, die sprache des gegenübers zu sprechen ist eine kunst, die ich bisher nur rudimentär gelernt habe. denn darum geht ja letzendlich: willst du verstanden werden, dann sprich die sprache deines gegenübers! viel erfolg!
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JarmenKell
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #12 am: 04.03.2004 um 14:24:01 » |
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Ich denke aber nicht das es IMMER zu Mißverständnissen kommt. Ich habe mittlerweile schon einige Leute kennengelernt, mit denen ich mich bestens austauschen kann, ohne das daraus nur Mißverständnisse resultieren. Oft ist es sogar so das derjenige (sind meist männliche Mitbürger bei denen dieses Phänomen auftritt -> bestimmt ist das Geschlecht auch eine nicht zu verachtende Komponente bei dem Ganzen) mich schon zum größten Teil versteht bevor ich nur ein Wort gesagt habe und nur noch gewisse Teile ergänzt an die ich vorher in der Form nicht dran gedacht habe. Andersrum genauso. Das GRUNDLEGENDE allerdings ist bei uns dann dasselbe. Das schwierige dabei ist aber das beim ersten Kontakt zu erkennen und sich dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Letzlich finde ich es allerdings auch wirklich interessant einfach zu versuchen den selben Blickwinkel der anderen Person einzunehmen. Oft klappt das nicht. Schafft man das aber, bekommt man selbst häufig eine völlig andere Perspektive einer Situation. Und damit dann auch wieder eine größere Möglichkeit Leute zu finden, die man ganz automatisch versteht.
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #13 am: 04.03.2004 um 14:26:01 » |
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... passt grad, meiner meinung nach.... Paul Weller - Wild Wood High tide - mid afternoon People fly by in the traffics boom Knowing - where you’re blowing Getting to where you should be going. Don’t let them get you down Making you feel guilty about Golden rain bring you riches All the good things - you deserve now. Climbing forever trying Find your way out - of the wild wild wood Now theres no justice There’s only yourself - that you can trust in And I said - high tide mid afternoon People fly by in the traffics boom Knowing - just where you’re blowing Getting to where you should be going. Day by day your world fades away Waiting to feel - all the dreams that say Golden rain will bring you riches All the good things - you deserve now - and I say Climbing forever trying Find your way out - of the wild wild wood
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kruppa
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Re: Gedichte und Kurzgeschichten
« Antworten #14 am: 06.03.2004 um 14:22:12 » |
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Es war an einem 20. Februar. Das Thermometer zeigte 11 Grad minus und die Uhr 11 Uhr vormittags, als vor unserem Haus das Hauptwasserrohr platzte. Im Nu war die Straße überschwemmt und im gleichen Nu gefroren. Die umliegenden Kinder kamen zuhauf, um auf ihren Schuhen schlitt zu laufen. Ich selbst konnte mich an diesem fröhlichen Treiben nicht beteiligen, weil ich noch nicht geboren war. Das Ereignis fand erst gegen Abend statt. Und da war die Eisbahn längst gestreut und un- brauchbar geworden. Das Eislaufen habe ich bis heute nicht gelernt. Auch schwimmen kann ich nicht. Aber zeichnen! Also zeichne ich hochachtungsvoll ... Ihr Heinz Erhardt
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