Review: Turntablerocker, 29.10.04 im MAX
TURNTABLEROCKER
Für die, die es noch nicht mitbekommen haben, am 29.10. waren die Turntablerocker im MAX zu Gast. Da ich vor über einem Jahr schon die Ehre hatte, das Duo bei einer GrooveComplex - Veranstaltung in der Pumpe gesehen zu haben und mich die damalige Nacht schwer beeindruckt hat, war es eigentlich zu 100Prozent sicher, dass ich bereit war mir DJ Thomilla und Hausmarke unbedingt ein weiteres Mal anzutun. Gespannt, ob die Nacht anders verlaufen würde auf Grund der anderen Örtlichkeit und seltsamen Einlasszeit. Oder ob die Massen, wie beim letzten Auftritt, nur vom Herumstehen schon ins Schwitzen geraten würden. Ich war gespannt.
Sie rockten schon die Hallen des MAX, als wir diese um 1 Uhr nachts betraten. Ich brauchte eine gewisse Zeit, um erst einmal dort anzukommen. Die Musik ging zwar ins Ohr, aber ich sah keine ausrastenden Massen. Das MAX war auf der unteren Ebene gut gefüllt, die Tanzfläche stark frequentiert. Die Galerie war jedoch so gut wie leer. Das Publikum schien mir eine bunte Mischung aus dem MAX - Stammpublikum und sagen wir mal "Externen" zu sein. Die beiden Turntablerocker thronten auf einem extra aufgebauten hohen Podest auf der Bühne.
Gegen 2 Uhr begann für mich die Nacht, denn ab diesem Zeitpunkt begann die unsägliche Mixtour der beiden, die die Tanzenden endlich auch zum johlen brachte. Von Justin Timberlake über Daft Punk bis zu einem Remixture der Doors - olle Kamellen, wie Prodigy, Grandmaster, Beastie Boys klangen kurz mal an oder wurden ausgespielt. Liest man das so, könnte der Anschein erweckt werden, dass es sich hier um eine sehr normale Disconacht handelte. Doch ihre spezielle Art diese Hits zu verarbeiten, war es, was mich schon in der Pumpe begeistert hatte. Dj Thomilla und Hausmarke schaffen es, dass es nicht ein simples Aneinanderfügen von Hits à la normaler Disco wird, sei es durch raffinierte Übergänge oder das plötzliche Einfügen eines Non-Hits, der einfach durch seine Beats gerade in ihr Set passt. In dieser einen Stunde, bis 3 Uhr hatte ich meinen Spaß, die meisten anderen auf der Party ebenfalls und vor allem die beiden auf ihrer Kanzel. Bei deren Faxen und der ganzen Inszenierung kam einem unweigerlich das Bild der beiden Alten der Muppet Show in den Kopf. Wie sie noch Zeit dazu fanden mit den Lightspots der Turntables oder einer Taschenlampe herumzuspielen, sei dahingestellt. Doch zeigt dieses Auftreten und ihre musikalische Experemtierfreude, dass sie es bei ihrem Starsein nicht vergessen haben, selber Spaß an der Sache zu behalten und es verstehen diese bei ihrem Auftritt auf das Publikum zu übertragen.
Nach drei Uhr ging das Programm über in monotonere House - Rhythmen und dann verließ ich auch bald das MAX.
Review by Miabluemoon
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