Review:
Ganjaman-Konzert, 19.05.2004 in der Pumpe
Artists @ Night:
- Live: Ganjaman (B), Support: Junior Randy (B)
- Punchline Soundsystem (KI)
In der Presseankündigung wurde
Ganjaman in einem Atemzug mit Seeed erwähnt, was an sich eigentlich ein Faux Pax darstellt. Ok, beide machen deutschen Reggae und beide kommen aus Berlin. Hier enden dann aber auch schon die Ähnlichkeiten. Denn was Ganjaman so besonders macht und womit er sich deutlich von den anderen Offbeatlagern unterscheidet, ist das eindeutschen der typisch jamaikanischen Songinhalte - Babylon, soziale Messages, Rassismus, Kapitalismus, Korruption, Ras Tafari. Das klingt teilweise dann etwas dumpf bringt aber eher eine Message rüber als ein dickes B oben an der Spree oder Gentleman, der alle mit nach Jah nehmen möchte.
Begleitet wurde er von
Junior Randy, der auch auf Ganjamans Debüt-Album "
Resonanz" als zweiter Vocalist mitwirkte und zusammen mit
Punchline als Support rockten sie weniger schnelle dafür rootzige Rhythms, bei denen sich laut Release Note die Künstler an dem Sound der Gladiators und von Perry orientiert haben. Die Pumpe war, trotz 7 Euro Eintritt, gut gefüllt allerdings wirkte das Publikum etwas Statisch und gemässigt, nur wenige kamen wirklich aus sich heraus, die meissten standen eher am Rand und lauschten etwas erstaunt den Tunes. Doch das ist nicht verwunderlich, denn an diese Art deutscher Texte muss man sich erst etwas gewöhnen, es klingt manchmal doch arg plakativ, was in Englisch oder Patois nicht so stark wahrgenommen wird und auf Deutsch stellenweise etwas überzogen wirkt. Trotz allem war es ein hervorragendes Konzert, denn sowohl Ganjaman als auch Junior Randy stehen absolut hinter ihren Texten, glauben an das was sie singen und boten somit Edutainment vom feinsten denn egal wie man ihre Musik empfindet wichtig ist, was Ganjaman sagt:
"An ihren Taten werdet ihr sie erkennen".
More Infos:
http://www.mkzwo-records.de
Review by aspekt:stereo