Zu diesem Event sind leider keine Fotos vorhanden
St. Pauli Benefit Soundsystem Clash
Location: Millerntorstadium
Date: 19.07.2003
open air: 12h - 22h
Indoors: 22h - open end
Die finanzielle Misere des FC. St. Pauli dürfte wohl allen allzu gut bekannt sein. Deshalb wird auch seit einigen Monaten durch Spendenaktionen, sowie Benefits Veranstaltungen versucht den Fußballclub in seinem jetzigen bestehen zu retten. Auch der Soundsystem Clash reiht sich in die Riege dieser Veranstaltungen ein:
Mehrere Soundsystems bekannter Clubs beschallten den Platz rund um das Millerntorstadium von 12:00 bis 22:00 Uhr. Darunter befanden sich Namen, wie das Click ( berüchtigt für sein kompromisslosen Minimal-Tech-House Sound), die Echochamber, unter anderem mit dem Sonido Sound System und Kowe Six, die Toolbox, bekannt für die härteren Technostyles, sowie ein Ragga und ein houselastigeres Soundsystem. Das Line Up bestand ausnahmslos aus den wohlbekannten Residents dieser Clubs. Musikalisch wurde also eine Vielzahl von elektronischen Styles dargeboten, bei denen für jeden geschmack etwas dabei sein sollte. Auch der Eintrittspreis von 3 EUR ( wohlgemerkt für einen guten Zweck) und die Bierpreise ( Astra für 1,50 EUR) waren für das Hamburger Preisniveau doch eher im unteren Bereich anzusiedeln.
Doch leider sprang der Funke der Begeisterung bei den Partygängern nicht so recht über. Es blieb bis zum Ende der Outdoor-Sessions gegen 22:30 eher eine Durchlauf- oder Stehveranstaltung. Das lag diesmal aber eher nicht an der allgemeinen nordischen Unterkühltheit. Vielmehr lag es wohl eher an den extremen Außentemperaturen: Um 20:00 Uhr stand die Quecksilbersäule unter Garantie noch über 25Grad. Wohl ein wenig zu heiß, um richtig abzugehen. Zusätzlich auch nicht die beste Location, um an einem solchen Wetter dort abzuhängen.
Da bevorzugt man doch besser den Elbstrand oder den Stadtpark.
Aber nichtsdestotrotz: Nach Verlagerung der Veranstaltung gegen Einbruch der Dunkelheit in den Bühnensaal war die Crowd dann doch willig abzufeiern. Der Saal füllte sich stetig und die Partystimmung stieg. Die Namen der Plattenaufleger sind mir nicht bekannt gewesen. Auf jeden Fall herrschte ein Gemisch aus House, Elektropop und Elektropunk mit eindeutigen Moonbootica-Anklängen vor. Nachdem wir eine Runde abgefeiert hatten, brauchten wir ersteinmal eine Abkühlung.
Nach ca. 20 min standen wir wieder im Saal. Nur hatte man jetzt das Gefühl auf einer total anderen Party zu sein: Der Saal war wie leergefegt und es lief Drum and Bass. Das war so gegen 1:00 Uhr.
Leider war der zu diesem Zeitpunkt spielende DJ nicht in der Lage die Situation richtig einzuschätzen und zog selbstverliebt seinen Style ohne mit der Wimper zu zucken durch, anstatt auf die Bedürfnisse der partycrowd einzugehen. So blieb es dann leider auch. Da half dann auch nicht mehr der vermeintlich rettende DJ-Wechsel. Das Puplikum war verprellt odr ganz einfach gesagt gar nicht mehr da. Die Party war also gelaufen. Wirklich schade. Denn die Voraussetzung für einen Burner waren gegeben.
Ich glaube nur der DJ wusste das wohl nicht. Oder überspitzt gesagt:
" Wer sein Publikum nicht ehrt, ist des DJings nicht wert."
Fazit:
Outdoors: Sehr gute Bandbreite tanzbarer elektronischer Musik
Indoors: Im Ansatz sehr gute Party, doch leider durch plattenlegerische Unkenntnis im Keim erstickt.
Review by abstrakt (Digital Environment)
|