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baze.djunkiii
Letztes Update am 01.04.2006

Shackleton - Majestic Visions Applebim - Cheat I / Girder (Skull Disco 002)

Mit seinem zweiten Release stellt das Londoner Imprint Skull Disco unter Beweis, das seine mit der Katalognummer 001 in die Welt hinausgetragene Vision von MythStep und Ritual Grime auf einem sehr soliden Fundament steht und stellt sicher, das der Ruf dieser neuartigen Dubstep-Spielart nicht ungehört in den Weiten des Genredschungels verhallt. Shackleton's "Majestic Visions" sind auch auf diesem Release getragen von einem mächtigen organischen Bassfundament und Voodoo-artigen Percussions, die auf verschiedenen Ebenen ein loses Beatgerüst aufbauen, auf dem wiederum ein melancholischer Akkordeonsound verschwebt, während Applebim sich mit seinen beiden Riddims näher am Dubstep bewegt, diesen mit Elektronika-Einflüssen vermengt und dank knarziger Basslines auch im Halfstep-Tempo den Tanzflur beglückt. Slow Motion Bangers!

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.04.2006


DJ Narrows - Kik-Daan-Ya-Door - (Storming Productions 006)

Das mittlerweile sechste Release auf Storming Productions, das vorab schon auf der Mix-CD "Back To The Underground" Aufsehen erregte, liefert allen Freunden des düsteren SpeedGarage / 4Beat neues Futter. Dunkel, treibend und technoid ist "Kik-Daan-Ya-Door" im Original ein fettes DJ-Tool, während der Dubchild den Titeltrack mit seinem Remix auf B2 in ein hartes Grime-Gewand kleidet, während der B1 "Hardcore (Take Me Higher)" musikalisch zwischen Oldskool-Breakbeats und 4Beat pendelt.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.04.2006


Tadox pres. S-Tunes - Spider On Your Head (Composure 023)

Dreimal straightforward Techno legt Tadox auf der aktuellen Single des Labels Composure vor und landet mit "Get Down" dank eines prägnant kreischenden Signals und upliftender Bassline direkt einen veritablen Hit, der sich aufgrund seines Wiedererkennungswertes in den Ohren des feiernden Volkes festsetzen wird. "Spider On Your Head" und "Can't Get Enough" liefern hingegen soliden Tooltechno in gewohnter Tadox-Qualität, wobei letztgenannter mit einer psychotisch angezerrten Bassline für völlige Verwüstung auf dem Tanzflur sorgt.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.03.2006


Axiomatic Integration - Off-Time (Fragmented Media)

Axiomatic Integration ist das Projekt der Hamburger Experimentalmusikerin Kera Nagel, die das erste Release auf dem neugegründeten Label Fragmented Media bestreitet. Alle sechs Tracks dieser CD, die zusätzlich noch 18 Minuten Videomaterial enthält, bewegen sich in einem musikalischen Spektrum zwischen Mille Plateaux'schen Clicks'n'Cuts und Pan_Sonic'scher Industrialität, versetzt mit langsam pulsierenden, fast organisch scheinenden Harmonien im subfrequenten Bereich. Zuweilen finden sich sogar kleine Plinkermelodien, die mensch im Autechre'schen Sinne fast schon als Pop einstufen könnte ohne dabei die hochdigitale Grundaussage der Tracks zu konterkarieren.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.03.2006


Enduser - Calling The Vultures (Mirex / Sublight)

Musical Wunderkind Enduser beglückt uns auf Mirex mit seinem ersten Full Length-Artistalbum und schöpft mit diesem gleich aus dem vollen Spektrum seiner Fähigkeiten. Von melancholischem IDM-Downbeat mit Pianochords über Mutant HipHop der Techno Animal / Dälek-Schule bis hin zu tanzflächenzerfetzenden Drill'n'Bass- / Breakcore-Attacken reicht das musikalische Feld, das Lynn Standafer binnen 14 Tracks beackert und mit dessen Früchten er dafür sorgt, das dieser Winter noch ein wenig dunkler wird. Grossartiges Album.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 31.01.2006


Brian McBride - When The Detail Lost Its Freedom (Kranky)

Deep Listening Music par excellance. Auf der Basis von bearbeiteten Gitarren-, Piano-, Vocal-, Harmonica-, String- und Trompetensounds erschafft Brian Mc Bride, seines Zeichens 50% der Projektes Stars Of The Lid, ein nahezu klassisches Ambient-Album, 100% beatfrei und mit Ausnahme eines einzigen echten Songs einfach nur in endlosen, sanften Klangwellen floatend. Absolut zeitlose, zuweilen ein wenig melancholische Musik.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 05.01.2006


Tribes of Neurot - Meridian (Neurot Recordings)

Tieffrequente Basswellen, filmscorehafte Drones und markerschütternde, äusserst intensiv durchdringende Athmosphäre - das sind die Kennzeichen des neuen Albums der Tribes Of Neurot, das in seiner apokalyptischen Endzeitstimmung die Schublade des Dark Ambient nicht besser definieren könnte.
Ruheloses Wabern, durchbrochen von kleinen, kurz nervös hervorblitzenden Sounds und getränkt in einer nervenstrapazierenden Spannung, die der Musik von Acts wie m², Kallabris oder auch den frühen Single Cell Orchestra in nichts nachsteht. Schön.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 05.01.2006


Various Artists: Funky Plüsch - Beyond The Moon (Chin Chin Records)


"Funky Plüsch - Beyond The Moon" erscheint am 17.02.2006 und ist schon der zweite Teil der CD-Serie compiled by DJ Gärtner der Lüste , der - im eigentlichen Sinne mehr Selector als DJ - seit 15 Jahren an den Plattentellern seine Botschaft von opulenter Lounge & Clubmusik verbreitet, mittlerweile auch in Städten wie Budapest, Mexico City, auf Ibiza und nachwievor auch in im Bahnhof Langendreer zu Bochum.
Kaum eine Compilation die den Begriff "Lounge" in den letzten Monaten mehr vedient hätte - beeinflusst von Downbeat, Latin- und HouseGrooves freestyled sich Ralf Ilgner, so der bürgerliche Name des Gärtners, durch verschiedene Stile und Geschwindigkeiten und fügt die Einzeltracks zu einem knapp 80minütigen Spannungsbogen zusammen, der in hippen Szenebars für angenehme Beschallung sorgt.
Manch einem mag das zu glatt und eingängig sein, doch gerade der Lounge-Einsteiger ist mit dieser Zusammenstellung von Tunes aus den Studios von Parov Stelar, Gerardo Frisina, Rodney Hunter, Bai Kwong und anderen gut beraten, zumal auch Ausflüge in funkigere Gefilde gescheut werden.

baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 18.12.2005


The Dance Inc. - All Is Lost - (Audiolith 17)
Das Hamburger "Zwischen allen Stühlen"-Label Audiolith mit seinem siebzehnten Release, das sich wie auch schon die letzten Audiolith-12 irgendwo im Grenzbereich zwischen Electrohouse, Electroclash und Indie-Dancefloor bewegt.
Auf Floors aller drei Genres durchaus funktionalerweisen sich das massive drückende "Catpurr" und der dumpf-minimal gehaltene "Catpurr RMX" auf der A-Seite, aber auch der titelgebende ElectroRock-Stomper " All Is Lost" und das synthpop-lastige "Those Who Sleep On Roads" müssen sich keinesfalls verstecken.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 06.12.2005


Belladonnakillz -Kill Bella Donna- (KFA 28)

Da ist sie. Endlich. Die Überhymne eines jeden Panacea-Sets der letzten 15 Monate. Auf 10". Stichwort: "Today - my baby's gone away...". Klingelts? Ja? Kaufen. Sofort. File under: Drum'n'Bass goes HappyHardcore goes grossartiger Popsong. Maximales Crossoverpotential - müsste sowohl aufm Drum'n'Bass-Floor als auch in der Indiedisco die Scheisse ganz fett rocken. Eigentlich gehört das auf Top 1 der Charts.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.11.2005


Paul Van Dyk ft Wayne Jackson - The Other Side *Breaks Mix (Whitelabel)

Trance-Paule in der BrokenBeats-Rubrik und das sogar mit Absicht? Während der A-seitige Deep Dish-Remix auf diesem Whitelabel wie erwartet sehr in Richtung der progressiv-trancigen String-Attacken schielt und damit eher zu vernachlässigen ist, während der Breaks Mix auf der Flipside mit verträumten Pianos und hibbeligen Breakbeats ein wenig mehr Bewegung in die Bude bringt und sich bestens für die frühen Morgenstunden eignet.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 29.09.2005


Lil Love - Little Love (Zeitgeist)

Filterhouse-Action Galore. Cheesy bis zum Abwinken, verboten eingängig und eigentlich deshalb schon durchgefallen. Aber irgendwas an dieser Nummer dran, das mich den Tune mögen lässt. Wahrscheinlich sind es die naiv-unschuldigen Vocals, die wie aus der Alles-Geht-Euphorie der frühen Neunziger entsprungen wirken, ein dickes Lächeln auf die Lippen zaubern und die Welt für ein paar Minuten ins Promised Land verwandeln. Bleibt im Case.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 29.09.2005


Motor - Sweatbox / Yak (Novamute)

Brett. Und was für eines. AcidRevival hin oder her - so intensiv und nervenzehrend wie auf dieser 12" ist das lustige Zwitschern aus der silbernen Box schon lang nicht mehr zelebriert worden. Eine ins elektronische Nirvana spulende 303-Linie unterstützt von massiv-klappernden Rimshots lässt hochätzende Säure durch die Nervenbahnen des Konsumenten fliessen, um nach einem kurzen heftigen Exzess in unerträgliche Langsamkeit umzubrechen, die manch DJ zur Verzweiflung treiben wird. "Yak" hingegen interpretiert Pounding Techno mit fröhlich wirkenden Elektroeinflüssen und ist ein gutes, wenn auch nicht weltbewegendes Tool.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 29.09.2005


Drumkombinat - Schachtgesänge E.P. - (Apwood Recordings 004)

Das Drumkombinat ist das gemeinsame Studioprojekt der beiden Produzenten Axel Lüers und Michael Lambart, die mit der vorliegenden 12" das landen, was mensch wohl "ein amtliches Brett" zu nennen pflegt.
Die A-Seite startet mit endlosem epischen Intro und leicht säurehaltigen Referenzen, um dann direkt in massiven, analog klingenden Techno umzuschlagen, der durchaus auch auf der 1993 erschienenen "Rauschen 5"-Compilation auf Force Inc. eine Heimat hätte finden können. Old skool rules - dicker Track. Die Flipside klingt ein wenig moderner, verpflichtet sich aber ebenfalls der rauh bollernden Schule des ultrafunktionalen, körperlichen Tekkno, dessen Faszination sich altgedienten Ravesoldaten sich auch 10 Jahre nach dem eigentlichen Höhepunkt dieser speziellen Technospielart nicht entziehen können.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 03.09.2005


Alka_Rex - Shapes To Phases - (Supralinear)

Alka_Rex liefern das dritte Release auf dem noch frischen Imprint Supralinear und lassen mit ihrem Album "Shapes To Phases" die Tanzflächentauglichkeit Einzug halten in den jungen Katalog des Labels.
Verortet zwischen ambient floatenden Interludes, minimalem DubTechno und einem hypnotischen, fast rituell anmutenden Flow der den Begriff der Trance - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, flächengeschwängert-melodiösen Variante elektronischer Tanzmusik - auf seine archaische Form zurückführt und die altbekannte Formel "Rhythmus + Monotonie = Trance" in einer sehr puristischen Weise anwendet. Trotz ständiger behutsamer Weiterentwicklung der Trackstruktur wird sich der Konsument - in diesem Fall auch: Tänzer - dieser langsamen Addition von Ideen und Einzelsounds auf dem Dancefloor nicht wirklich bewusst, sondern lässt sich in einem dunklen Sog mitreissen, der in gewisser Weise an jene Art von Musik erinnert, die sich einst auf dem legendären "Record Of Breaks"-Album der Formation Psychick Warriors Ov Gaia wiederfand und schon zu einer Zeit MinimalTechno definierte bevor dieser Begriff offiziell zur Stilrichtung erhoben wurde.
Ebenso wie genanntes Album ist auch "Shapes To Phases" ein absolut zeitloses und konsequent aktuelles Tool für den DJ, der es versteht mit seiner Selection eben nicht nur die Massen zu befriedigen sondern missionarsgleich im selben Atemzug auch die anspruchsvollen Varianten elektronischer Tanzmusik zu vertreten.
Sprich - wer Psychick Warriors Of Gaia kennt, Taylor Dupree hört, Plastikman mag und sowohl Basic Channel als auch Sleeparchive spielt, ist mit Alka_Rex auf jeden Fall gut beraten.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 08.2005


Dawid Szczesny - Unheard Treats
[Supralinear]


Dawid Szczesny, seines Zeichens ein noch junger Klangkünstler polnischer Herkunft, debütiert mit seinem knapp 45 minütigen Album "Unheard Treats" auf Supralinear, dem Nachfolgelabel von Mille Plateaux/Ritornell.
In insgesamt neun sehr ambient und moody gehaltenen Tracks verarbeitet er vorwiegend einzelne modifizierte, melodisch stimmig gereihte Pianoklänge, bearbeitet die entstehenden Folgen und Loops anschliessend noch einmal im Ganzen und addiert in letzter Folge leichte Rausch-, Kratz- und Störsounds, wie mensch sie von alten, oft gehörten Vinylplatten kennt.
Diese analogen Klänge wirken auf den Konsumenten auf einem digitalen Medium wie einer CD im ersten Moment vielleicht verwirrend, ebenso wie das zuweilen bewusst eingesetzte Skippen, welches Liebhaber experimenteller elektronischer Musik z.B. von den Produktionen Oval's gewohnt sind, doch verleihen sie dem Album in finaler Konsequenz einen sehr angenehmen Touch von Nostalgie, der dem visuellen Genuss alter Stummfilme mit reiner Klavierbegleitung nahekommt.
Die Verwendung als Filmmusik ist auch bei Szcesny nicht ausgeschlossen, zumal dieser Begriff seiner Musik wie im Covertext beschrieben gern zugeordnet wird, doch eignet sich das vorliegende Album sicher nicht als banaler Hintergund für Komödien.
Vielmehr erforderte es bei entsprechender Verwendung langer Kamerafahrten, wenig Bewegung im Bild und vor allem Moll-gefärbter Herbstszenerien, die sich im modernen und massentauglichen Kinobetrieb leider viel zu selten finden.
Prädikat wertvoll.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.07.2005


Egotronic vs. Saalschutz - Luxus / Nein Nein (Audiolith)

Das Hamburger Label Audiolith präsentiert seine aktuelle Veröffentlichung im sympatischen 7"-Format und kassiert damit schon vorab einen dicken Bonuspunkt.
Doch auch die Musik ist äusserst sympathisch, da sie mit dem niedlich verpixelten Coverartwork einhergehend tatsächlich als amüsanter Amiga/Nintendo-Trash daherkommt.
Wer also ein Label wie Micromusic mag, ist hier genau richtig. Auf der A-Seite rocken Egotronic im Alleingang über "Luxus" , während die Kollaboration mit dem z.Zt. schwer angesagten Saalschutz thematisch passend zum Wetter von grosser bis grösster Verliebtheit handelt und gegen Ende des Tracks eine sehr überraschende Wendung nimmt. Gross...

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.07.2005


Aarktika / Aaron Spectre - Ocean E.P. [Moonbunny 001]

Der Wahlberliner / Ex-New Yorker Aaron Spectre bringt mit der "Ocean E.P. das erste Release seines Labels Moonbunny an den Start und landet damit direkt auf dem Punkt.
Verortet irgendwo zwischen melancholischen Postrock-Anleihen, Electronica im Sinne der frühen Boards Of Canada und dezentem Songwriting könnte mensch das angerissene Genre wohl treffend mit Indietronica bezeichnen und trifft damit genau so ins Schwarze wie auch daneben. Schubladen hin oder her - Ausschau halten lohnt sich, da diese 12" wohl in Deutschland schwer zu bekommen sein wird...

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.07.2005


Tomcraft - Sureshot [Kosmo Records]

Durchaus solide Elektro-/Breakbeatkost, die der gute Tomcraft hier mit seiner neuen 12" auf Kosmo Records abliefert. Monotone Bassline, ein paar Vocalsamples und ein an Breakdance orientierter Beat - mehr bedarf es nicht um ein kraftvolles Tool zu schaffen, das im richtigen Moment eingesetzt zur Waffe werden kann.
Auf der Flipside finden sich noch zwei geradlinige Interpretationen von den allgegenwärtigen Moonbootica-Jungs und dem Bremer Exportschlager Thomas Schumacher, die den Tune zwar sauber in den Housekontext einpassen, gegen die sperrigere Originalversion jedoch zu stromlinienförmig wirken.

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baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.07.2005


Unknown - [Chavs 001]
Spassmusik nicht vollständig geklärter Herkunft, die allerdings auf dem Tanzflur ihren primären Zweck , sprich: die kollektive Abfahrt, vollends erfüllt. Gekreuzt werden hier Lil' Louis Klassiker "French Kiss" mit Vocals von Ursula Rucker, Superdiscount's "Fast Track" trifft auf die ekstatische
Stimme von Byron Stingly und Tiefschwarz "Isssst" trifft auf unsere allerliebste Kylie. Klingt nach Partyspass? Ist es auch. Vor allem die Kombination Superdiscount vs. Byron Stingly schiesst den Vogel ab und sorgtfür einige überraschte Gesichter auf dem Tanzflur. Nice.

baze.djunkiii - www.nitestylez.de - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.07.2005


Jullander - Reworks & Continuations [Sunday Service LP 06]

Für Anfang Juli angesetzt ist die nächste Veröffentlichung des Hamburger Labels Sunday Service, das sich wie gewohnt als sichere Bank im Dunstkreis von Indietronica, leicht postrockigen Attituden, melancholisch getragenem Leftfield-Pop und letztendlich auch knusprig elektronischen Remixen, die zuweilen auch auf den Tanzflur schielen.
Fünf dieser erwähnten Remixe, die sich alle auf das in 2003 erschienene Jullander-Album "Interiors" beziehen, findet der geneigte Konsument auf vorliegender 12"/EP. Lawrence macht mit seiner Bearbeitung des Songs "Die Yamanote-Linie" eigentlich alles wie immer - also gewohnt gut - verliert sich allerdings noch weiter in verträumt-nebligen Strukturen als sonst und somit den Clubkontext ein wenig aus den Augen - Soundtrack House ?
Thomas Leboeg (u.a. Member of Kante & Iso68) verwandelt "Behind The Scenes" in netten, romantischen Vocoderhouse für die späten Stunden und Jörg Theurer spielt in seinem gemorphten "Apres Dance" ebenso geschickt mit ravigem Elektrohouse und überraschend gesetzten Breaks wie mit der deutschen Sprache und fügt dem Aspekt Betanzbarkeit noch den Zusatz Humor hinzu.
The Montana Files liefern im Anschluss "Luther, reformiert" in einer sympathisch nebligen KifferHop- Variation ganz im Sinne der ersten Pudel Produkte und Julies Etienne ergeht sich in "Der Tragödie erster Teil" in der überbordenden Nettigkeit von plinkernden Gitarren und seichter Elektronik was durchaus nett klänge - ohne den leiernden Gesang...
Hier wäre eine Instrumental-Version die richtigere Wahl gewesen, aber ein schwacher Track von insgesamt fünf ist immer noch eine mehr als akzeptable Quote.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 13.06.2005


finn. - The Ayes Will Have It [Sunday Service LP 07]

finn. also. Der Mann mit dem Punkt hinter seinem Alias heisst eigentlich und im richtigen Leben Patrick Zimmer und veröffentlicht im August sein zweites Album auf Sunday Service, den Nachfolger zu "Expose Yourself To Lower Education" und der dazugehörigen Remix-12" "Expose Yourself To Disco Education".
Sein neuer Longplayer trägt den Titel "The Ayes Will Have It" , serviert insgesamt elf warme, melancholische und stets leicht unscharfe Songs, die im guten Sinne Pop sind, und sollte sich dank seiner langsamen Getragenheit eigentlich zu einer perfekten Herbstplatte entwickeln, obwohl der Gedanke an prasselndes Kaminfeuer, Rotwein und schneidenden Nordwestwind bei zur Zeit ungefähren 35 Grad in der Dachwohnung des Schreibers dieser Zeilen einen durchaus hohen Grad an Abstraktionsvermögen erfordert.
Der Haken an diesem schönen Stück Popmusik: finn.'s zerbrechliche Stimme funktioniert nicht auf Anhieb sondern erfordert ein wenig Geduld, Zeit und vor allem Ruhe, um in den Ohren des potentiellen Konsumenten mit den vielschichtigen Klangwelten der einzelnen Songs zu verschmelzen.
Nichts also für die Ringtone-Generation sondern Musik für die Erwachsenenwelt.


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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 13.06.2005


Saalschutz / The Dance Inc. - Never Mind The Remix [Audiolith]

Das Hamburger Label Audiolith, seines Zeichens zuständig für irgendwie alles was zwischen Elektroclash, Dancefloor, Synth-Einflüssen und Bandprojekt passieren kann, präsentiert sich auf seiner aktuellen 12" ein wenig inzestuös.
Saalschutz remixen The Dance Inc. und umgekehrt, Erstgenannte werden auf einem weiteren Track von Stina Galaxina um Rhymes&Shouts ergänzt und schlussendlich darf sich Hamburg's Lieblingswonderkind Christian Harder noch einmal über den Track "Collecting Missing Pieces" - im Original von The Dance Inc. - hermachen und diesen nach seinem Gusto ummodeln. Das Ergebnis aller dieser Kollaborationen und Remixarbeiten klingt wie mensch es von einem Audiolith-Release erwarten kann - immer ein wenig trashig, haarscharf am Hit vorbei und gerade dadurch charmant. Das Crossoverpotential ist gewaltig und vom verhaltenen Schmunzeln bis hin zur ausrastenden Crowd ist alles möglich. Sehr sympathisch.
PS: Kann mensch allerdings auch so richtig Scheisse finden, wenn einem der entsprechende Humor fehlt.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 29.05.2005


Piepshow Compilation #00- DJ-Set Der Afterhour im KitKatClub Berlin
[Highball Music]



Der KitKatClub zu Berlin ist seit Anbeginn seines Bestehens ein Ort der Freizügigkeit - sowohl im musikalischen als auch im sexuellen Sinne, denn lustvolles und lustbewusstes Feiern bis in den Morgen hinein steht hier auf dem Programm.
In den frühen Morgenstunden eines jeden Sonntags startet seit über zehn Jahren die Piepshow als offizielle Afterhour des KitKat-Wochenendes und auch hier wird Wert auf intensive musikalische Erfahrung und animierende Sounds gelegt, die nun nach einer Dekade des Exzesses erstmalig in Form einer CD-Compilation auch den Nicht-KitKat-Gängern zugänglich gemacht werden.
Im Dreiergespann mixen sich die KitKat-Residents DJ Flash, Qualle und Sereno hier durch 18 Tracks, die sich auf dem musikalischen Grad zwischen treibendem Techno, pumpendem Progressive und dem von Corvin Dalek geprägten Hot&Wet-Sound bewegen.
Letztgenannter ist auf der Piepshow-Compilation selbstredend vertreten, ebenso wie Eiven Major, Russian Roulette, und Robert Natus' & Arkus P.'s Floorburner "Hardcore Salsa" sowie diverse Eigenproduktionen aus dem weiteren KitKat-Umfeld, die in dieser Kombination eine durchaus runde Mischung ergeben.
Macht sich gut in jeder Sammlung und liefert vor allem dem Nicht-Vinylisten eine spannende Zusammenstellung von Tracks, die mehr Wert auf musikalische Qualität als auf ein liebloses Zusammenschustern von Hits legt. Lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen Compilations mit kurzer Halbwertszeit wahrscheinlich auch in fünf Jahren noch gut anhören... Nice one.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 15.05.2005


Why? - Sanddollars E.P. [Anticon.]


Yoni Wolf - bisher im Alleingang unter dem Alias "Why?" unterwegs - kommt nun also als Frontmann eines vierköpfigen Indie-/Folk-Hop-Quartets, das unter gleichem Namen agiert.
Dem im Sommer erscheinenden Longplayer der Formation wird als Teaser die vorliegende 8-Track E.P. vorangestellt, die Why?'s neuen Sound schon vorab grob umreisst: Sprechgesang auf der Grenze zum beschleunigten Erzählerstil über quasi auskomponierten Songstrukturen mit echten Hooklines, die zuweilen an ziemlich spacigen California Surfrock erinnern. Echte HipHop-Beats spielen nur noch eine Nebenrolle und dem ein oder anderen AbstractHipHop-Head wird das wohl ein wenig zu far out sein, allerdings erschliesst sich in der Fusion der genannten Genres ein neues, interessantes Feld, dessen weitere Beobachtung sich lohnt.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 10.05.2005


Noiseshaper - Rough Out There [Echo Beach]


Musik für den Sommer. Auch wenn diese Einschätzung - gerade in Bezug auf Reggae-/Dub-beeinflusste Musik - mehr als nur ein bischen klischeehaft klingt, schafft die Formation Noiseshaper um Axel Hirn und Flo Fleischmann, hier unterstützt von diversen Vocalisten, mit ihrem dritten Album seit Gründung der Band trotz tonnenschwerer Bässe ein nahezu perfektes sommerlich Szenario, zu dem sich perfekt der ein oder andere Cocktail in der nächsten Strandbar geniessen lässt.
Genau dieses Crossover-Potential mit einer gegebenen Radiokompatibilität im Klangbild ist es auch, die in den Augen mancher Dub-Fundamentalisten zum selbst gelegten Stolperstein des vorliegenden Noiseshaper-Albums werden könnte. Denn obwohl die beiden Protagonisten musikalisch dem Konzept von Dub, Dubhouse, Steppers und Dancehall vollkommen treu bleiben, wirkt die Produktion an manchen Stellen etwas zu glattgebügelt und lässt eine gewisse Dreckigkeit vermissen, die Dub als Genre seinen Reiz verleiht.

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 08.05.2005


The Boy Group - Big Bottom / Mathematically [Enduro Fantasy Enforcement]

The Boy Group - Hamburg's new Versammlung of Wunderkinder.
Moritz Love, Christian Harder und Viktor Marek allesamt Geschöpfe aus dem Umfeld des gemeinhin als Kreativzelle verschrieenen Golden Pudel Club, haben sich nun also im Dreiergespann formiert, um dem angesagtesten UK-Sound Paroli zu bieten und die deutsche Antwort auf Grime zu liefern.
Zwei kongeniale Symbiosen aus synkopierten Beats, Gangsterattitude und fetten Basslines treffen auf hysterische Lyrics in bester Rocky Horror Picture Show-Manier, persiflieren sich quasi selbst - "I'm not the german singer, i'm not the german swinger, i'm not the german FBI, i'm not the german CIA..." - und treten im gleichen Moment auf dem Tanzflur derartig Arsch, das einem Angst und Bange werden kann.
Absolut hitverdächtiger Scheiss, der eigentlich auf obere Chartpositionen gehört, dort aber wohl nie angelangen wird.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 08.05.2005


Sanomat - Duck Hunt [DJF Southcoast]

Das legendäre Kölner Acidlabel Djungle Fever unter der Leitung von Dr. Walker gebiert dieser Tage eine neue Subdivision, die sich - so zumindest das bis jetzt bekannte Konzept - der humorvollen Seite von Acid widmen wird.
Das erste Release des DJF Southcoast betitelten Imprints kursiert dieser Tage als Whitelabel und beherbergt vier Tracks des Club Camouflage-Residents Sanomat, die sich absehbar für längere Zeit in den Plattenkisten der Republik einnisten werden. Während sich die A-Seite musikalisch an Clubacid der Zeit um 1995/1996 herum orientiert und zuweilen Erinnerung an Steve Mason's DJ-Sets jener Tage weckt ist es vor allem der Track B2, der die humoristische Seite des Labels zum Ausdruck bringt. Über minimalen Korsett im Poker Flat-Style und einer knarzig jackenden Bassline wird die "Heaven a place on earth"-Hookline irgendeines 80er-Überhits einer massiven Hall- und Filterattacke unterzogen, die jeden Dancefloor in Bewegung versetzt.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 02.05.2005


Guapo - Black Oni [Ipecac]

Dunkel dräuende Gitarrenwände, manische Schlagzeugattacken und dazwischen immer wieder kurze, strukturiert scheinende, ambiente Passagen sind die Hauptkennzeichen des Guapo-Longplayers "Black Oni", dem sechsten Release des Londoner Trio Guapo.
Die Gesamtlaufzeit von knapp 45 Minuten ist unterteilt in fünf Abschnitte - betitelt I, II, III, IV, V - , die zusammen einen hörintensiven Soundtrack zu einem Phänomen bilden, das mensch ohne weiteres als Urban Angst bezeichnen könnte. Postnukleare Apokalypse, das Schweigen nach dem Zusammenbruch oder einfach ein Spaziergang durch die verfallende Ruinen einstiger Industriegebiete - potentielle Szenarien, die durch "Black Oni" durchaus musikalisch unterlegt werden könnten.
Wem bei dieser Beschreibung nun das vorletzte Fantomas-Album "Delirium Corda" in den Sinn kommt, liegt mit dieser Assoziation nicht falsch und mit dieser erschliesst sich dann auch der Kreis der Konsumenten, der an "Black Oni" Gefallen finden wird.

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 02.05.2005


Nudge - Cached [Kranky]

Indietronica also - ein Genre, mit dem mensch durchaus seine Schwierigkeiten haben darf.
Eben und vielleicht auch gerade dann, wenn dieses gepaart mit Elementen aus Funk, freejazzigen Eskapaden und eher experimentellen Rock-/Noisecollagen auftritt. Genau diese Kombination kommt im neuen Album von Nudge zum Tragen, einer Formation die mit ihrem "Cached" betitelten Werk schon den dritten Longplayer abliefert, sich aus Mitgliedern von Bands wie Jackie-O Motherfucker und Fontanelle zusammensetzt und auch schon Tracks für das von Kid606 betriebene Label Tigerbeat6 abgeliefert hat.
Doch trotz dieser hochkarätigen Referenzen wirkt das Grundprinzip von "Cached" zerfahren, dahingewürfelt, sperrig und anstrengend, keiner der insgesamt neun Tracks erschliesst sich dem Konsumenten wirklich und auch nach mehreren Hördurchgängen findet sich nicht wirklich ein roter Faden.
Konzeptmusik für Kopfmenschen.

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 27.04.2005


Hacienda - Skip and his Elephant [Ministry Of Sound]

Elektropop ist kein Schimpfwort. Soviel steht fest. Hacienda, vor vier Jahren noch eher im NuJazz/BrokenHouse/Freestyle-Umfeld unterwegs, kommen im Mai mit einem neuen Album an den Start und überzeugen den Rezensenten schon mit dem zweiten Tune "H.A.C.I.E.N.D.A." vollends von den Qualitäten des neuen Longplayers.
Selten wurden Sprachcomputer, Female Voices und Elektrobreakbeats so charmant vereint wie in diesem Tune, der innerhalb von 30 Sekunden ein derart fettes Lächeln auf Gesichter zu zaubern mag, die kurz vorher noch in tiefer Traurigkeit geschwlgt haben. auch der Folgetrack "Like You", dem mit Caitlin Devlin of ELK/Elektrochemie LK-fame ihre Stimme verleiht, knüpft an die positive Stimmung an, wendet sich musikalisch jedoch so weit in Richtung 80'ies-Pop [remember Kim Wilde oder Kim Appleby???], das dieser Song - bewusst nicht: Track, da dieser Begriff ja doch immer noch den zwingenden Funktionalitätskontext der Unvollständigkeit im Rahmen eines DJ Sets impliziert, während "Like You" als Song/Lied durchaus Radioqualität besitzt und auch eigenständig ohne genannten Rahmen Magie zu entfalten vermag - schon beim ersten Hören vertraut wirkt wie ein alter Freund.
Im gleichen Kontext geht es weiter, 64 Minuten Spass und gute Laune ohne Ende.
Unmöglich, dieses Album nicht zu mögen... .

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
www.otaku-records.de


baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 27.04.2005


Ripley - Ich Bin Defekt [Death$ucker Records 7.0]

Nach längerer Wartzeit erscheint auf dem in Bristol [sic!] angesiedelten Breakcore-Imprint Death$ucker Records endlich die schon seit einiger Zeit angekündigte Mix-CD der US-amerikanischen DJane Ripley, die sich hier mit sage und schreibe 38 Tracks durch das gesamte Spektrum von DarkJungle bis Breakcore mixt. Aufgenommen in Brooklyn/NYC von wo aus sie mittlerweile ins beschaulichere Oakland übersiedelte, spiegelt "Ich Bin Defekt" - inspiriert wurde der Titel nebenbei von einem ausser Betrieb genommenen Kinderspielzeug vor einem Geschäft in Rostock bei einem Deutschlandgastspiel Ripley's im letzten Jahr - die musikalische Bandbreite der hyperaktiven DJane wieder,deren Vielfalt immer wieder überrascht.
Doch nicht nur die Selection überzeugt, sondern auch der Ansatz hinter ebendieser - neben ihren persönlichen Favorites wie z.b. Buccaneer f. Bounty Killer & TDK's "Real Badman", Current Value's "These Engines" oder Istari Lasterfahrer's "Brainwashed" finden sich in grosser Zahl Releases aus dem näheren oder weiteren weltweiten Umfeld der Amerikanerin, die auf diese Weise einer grösseren, nicht an Vinyl gebundenen Hörerschaft zugänglich gemacht werden.
Vertreten sind unter anderem Tracks von Labels wie Mashit Records, Junk, Death$ucker, Broklyn Beats oder dem rätselhaften Pro.Atomkrieg-Imprint, sowie Artists wie Kid 606, Donna Summer, EOSS, Aphasic und andere, die in dieser hochexplosiven Kombination zu einem wahren Tour De Force-Ritt durch einen grossen Teil der aktiven Breakcore/DarkJungle-Szene zusammenamalgamiert werden, der sich im Ganzen erst beim zweiten oder dritten Hören voll erschliesst und gerade deshalb zu den empfehlenswerten Tonträgern gehört, zumal es gerade in diesem Genre viel zu wenig Compilations gibt, die auch dem Genre-Einsteiger einen Überblick über das Geschehen in dieser doch sehr abseits der normalen Berichterstattung im musikalischen Untergrund agierenden Szene geben. Kauftip!

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
www.otaku-records.de

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 11.04.2005


Rivera Rotation - Sunrise & Rainbow [Lounge Records]

Nach vier 12"-Veröffentlichungen und unzähligen Compilationbeiträgen präsentiert Pete Rivera a.k.a. Rivera Rotation - seines Zeichens u.a. verantwortlich für die Compilationserien "For Adults Only" und "Music For Modern Living" - nun sein erstes Artistalbum.
Fast erwartungsgemäss bewegt sich der Longplayer mit seinen insgesamt dreizehn Tracks in einem musikalischen Spektrum zwischen gechillten Downbeat-Tracks, Loungemusic im positivsten aller Sinne, und zurückgelehnten Housegrooves - beides Varianten der elektronischen Tanzmusik, die sich auch in den DJ-Sets des Wahlhamburgers stets wiederfinden und diese, gerade auch wegen ihrer zuweilen eigenwilligen Brüche, die Eklektizismus mit Tanzflächentauglichkeit verbinden, stets zu einem Erlebnis machen.
Und auch der Mensch Pete Rivera offenbart sich dem Wissenden in all seiner Gemütsruhe und Freundlichkeit in diesem Album, doch das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden...

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg www.otaku-records.de

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 10.04.2005


Ben Human - The Out Of Towner [Unique]

Ben Addison a.k.a. Ben Human nun also mit seinem zweiten Longplayer auf dem Düsseldorfer Imprint Unique Records. Produziert von Michael Scheibenreiter of Phoneheads-fame und mit Guest-Apperances von Artists wie DJ Rafik (3facher ITF-Weltmeister), DJ Dr. Ben und Scott Adison führt Ben Human den geneigten Konsumenten binnen einer knappen Stunde Spielzeit durch 17 Episoden seiner Welt.
Diese präsentiert sich zum grossen Teil sehr funky, organisch, gebrochen und irgendwo dort angesiedelt wo TripHop aufhört, Downbeat betanzbar wird und neben dem obligatorischen Martini auch ein gepflegter Cocktail immer gern gesehen ist.
Falsch jedoch, wer hier den überstrapazierten Begriff "Loungemusic" zu benutzen gedenkt - zu sehr stellt Ben Human mit Tracks wie "Angry Computer" seine Dancefloor-Affinität unter Beweis, flirtet mit dem "Werewolf Break" leicht mit dem Westlondon Sound und lässt selbst einen Groove, der mit Patrick Pulsinger's legendären "City Lights" auf Compost die melancholische Grundstimmung teilt, noch in einem tanzbaren Gewand erscheinen.
Insgesamt gelingt Ben Human mit "The Out Of Towner" vielleicht kein grosser Schritt in neue musikalische Welten, aber ein sehr angenehmes Album dessen Qualitäten sich erst über einen Konsumzeitraum von Jahren wirklich herauskristallisieren

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 05.04.2005


Jean The Ripper - Ready To Die E.P. [Highball]

Die Grauzone der "Tekkno meets Hardcore"-Zwischenwelt ist um ein neues
Producertalent reicher, das mit der "Ready To Die E.P." auf Highball sein Debut feiert.
Geheimnisumwittert wie seine schlitzende Fast-Namensverwandtschaft ist über Jean The Ripper bisher nicht viel zu erfahren: blutjung soll er sein und irgendwo in Berlin ansässig sein. Mehr Informationen gibt es nicht.
Passt ja, denn schliesslich ist auch Techno vor Jahren als kompromisslose Musik einmal gegen Personenkult und Popstartum angetreten. Kompromisslos ist auch hier das richtige Stichwort, denn Jean The Ripper wandelt stilsicher auf dem schmalen Grad zwischen noch Tekkno - in diesem Fall bewusst in der alten Schreibweise der early 90's - und fast schon Hardcore, überzeugt dabei vor allem auf dem B2 Track "Across The Stars" mit Einfallsreichtum und Humor und macht auf der Tanzfläche keine
Gefangenen.
Harte und gerechte Maschinenmusik für schweissnasse Körper...

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 03.04.2005


Fantomas - Suspended Animation [Ipecac]


Fantomas, die Experimental-Supergroup unter der Leitung von Mike Patton (Ex-Faith No More), ver öffentlicht mit "Suspended Animation" ihr viertes Studioalbum, das in vielen Punkten den wahnwitzigen Gegensatz zu ihrem letzten, eher schwergängig-düsteren Werk "Delirium Corda" darstellt.
Mit insgesamt 30 Songs in einer knapp bemessenen Spielzeit von 43 Minuten ist "Suspended Animation" nichts anderes als ein komprimierter, grellfarbiger Geschwindigkeitsrausch zwischen Speedmetal, Freejazz, Jazzcore, Kunst und Comic, ein brüchiger Höllenritt ins Land der "Information Overdose", die die meisten Normalkonsumenten nicht nur fordert, sondern im wahrscheinlichsten Fall auch über-fordert. Zu gedrängt und hektisch stürzen die Einzelereignisse auf den Hörer ein, sind verschwunden bevor sie wahrgenommen werden und Sekunden später schon wieder von weiteren Schichten anderer, ebenfalls hochvergänglicher Informationen überlagert, so rasant, das selbst die Stroboskop-gehetzte MTV-Generation ein hochgradiges Wahrnehmungsproblem entwickelt und sich an ein altes Sprichwort erinnert, in dem es heisst: "Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander".
Zu guter Letzt noch ein beigefügter Warnhinweis: "Für Epileptiker ungeeignet".

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 03.04.2005


The Ministers Of Music - The Funk Miracle [Chica Discos 008]


Die Formation "The Ministers Of Music", Kollaborationsprojekt des Techno-Urgesteins Torsten Stenzel mit Ibiza-DJ-Heroe Sin Plomo, steuerte mit "Breathing Fire" schon die Startnummer 001 zum Katalog des ibizenkischen Labels Chica Discos bei und legen mit "The Funk Miracle" nun einen leichten, sehr sommerlichen Housetune mit eindeutigen Discoeinflüssen nach.
Während das Original noch recht unauffällig und gelassen im WarmUp seinen Platz findet, hat der flipseitige Remix unseres Lieblingsfinnen JussiPekka Parikka wesentlich mehr Feuer.
Nah am Original bleibend addiert er lediglich eine fettere Bassdrum und eine ekstatisch schraubende Acidline, die dem Track zweifelsohne genau den nötigen Schub verleiht, um die Tanzfläche zu später Stunde noch einmal kurz aufkochen zu lassen. Nice.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.03.2005


BGB - A Crack In The Glass [Dessous 051]


Die New Yorker Formation BGB liefert nun schon ihre dritte 12" binnen Jahresfrist auf Steve Bug's Deephouse-Imprint Dessous Recordings und wird immer noch nicht müde, die Fusion von deepem Grooves, Funk und Disco aufs neue zu interpretieren.
Mit drei Tracks, allesamt ein wenig glatter und geschmeidiger als die Tunes auf den Vorgänger-12"es "Com Forca [This Life]" und "Wha... kiddin", nähern sich BGB einer Variante der Housemusic, die am ehesten mit dem englischen Adjektiv "sparkling" zu umschreiben ist, Fröhlichkeit exerziert und doch versteht Kitsch und gängige Klischees zu umgehen, auch wenn sich die Produzenten nicht scheuen, sich auf einen kurzen Flirt mit ihnen einzulassen.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg www.otaku-records.de

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.03.2005


Various Artists - Poker Flat Volume 4 [Poker Flat Recordings]


Eine neue Werkschau des umtriebigen Minimal-/JackHouse-Imprints Poker Flat Recordings bedeutet immer zweierlei - zum einen einen musikalischen Wegweiser für den nächsten Schritt in der Entwicklung des Labels, zum anderen auch die Einführung neuer Künstler in der Poker Flat-Gemeinde, die im Rahmen einer derartigen Compilation oftmals ihr Labeldebut bestreiten - in diesem Falle Donnacha Costello, Patrick Chardronnet vs. Afrilounge und Argy, die jeweils einen Track zum vorliegenden Doppelvinyl beisteuern. Musikalisch steht natürlich, wie nicht anders zu erwarten, das Konzept Minimalismus nachwievor über allem, jedoch mit anderem Schwerpunkt als in den letzten zwölf Monaten. Nicht mehr Chicago und Jack dienen als zwingende Referenzpunkte dieser 2x12", vielmehr entfaltet sich ein Kosmos des "Happy Minimalism" mit verspielterem Ansatz, der sich vor längerer Zeit schon einmal mit Jeff Samuel's "Blap E.P." und Guido Schneider's "Triple Bolted" einen Weg ins Poker Flat-Universum gebahnt hatte. Wegweisend für die Zukunft? Die Zeit wird es zeigen...

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg www.otaku-records.de -

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.03.2005


Krumble - In Memory Of / Sans Soleil [Jungle Therapy 007]


DJ Krumble, seines Zeichens Kopf und Intiator des französischen DarkJungle-Imprints Jungle Therapy, präsentiert sich auf der mittlerweile siebten Veröffentlichung des Labels auf gewohnt hohem Qualitätsniveau. "In Memory Of", die A-Seite der auf 500 Exemplare limitierten Vinylscheibe, kommt als zerchoppter DarkJungle-Tune mit nahezu statischer Bassline daher und führt beim Dancefloor Einsatz unmittelbar zum absoluten BrockOut, während "Sans Soleil" - ebenso düster wie der Titel es vermuten lässt - überraschenderweise mit zerschossenen CutUp-HipHop-Beats experimentiert, diese zerstört, komprimiert und verzerrt, timestretched und zerlegt das es eine wahre Freude ist. Killer!

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg.
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 19.03.2005



Krumble - My Funny Dead Cat [Damage 007]


Nach seiner überaus erfolgreichen 12" "The Discobreaker" veröffentlicht DJ Krumble nun seine zweite E.P. auf Damage, dem DarkJungle-Offshoot des französischen Breakcore-Mutterlabels Peace Off. Alle drei Tracks basieren auf maximal beschleunigten Amenbreaks, die massivst durch den CutUp-Wolf gedreht und dann nach Belieben mit diversen RaggaJungle-orientierten Sprachsamples garniert werden, die der zerstörerischen Wirkung der Beats noch eine Prise sommerlicher Athmosphäre beifügen und diese so auch nicht DarkJungle-affinen Konsumenten schmackhaft machen.
Pflichtkauf für alle Freunde der etwas härteren Breakbeat-Schule.

Erhältlich bei Otaku Records, Hamburg. www.otaku-records.de

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 19.03.2005


Der Tante Renate - 666 Deluxe [Audiolith 012]

Whitelabel, per Hand durchnummeriert - No. 4/10 rotiert gerade auf dem Plattenteller des Rezensenten - , weder Tracktitel angegeben noch mit dem üblichen Waschzettel für Presseheinis versehen, doch dafür mit feinstem handgemachtem Schablonen-Spray-Artwork versehen, macht die Promo der neuen Veröffentlichung "Der Tante Renate" auf dem Hamburger "Irgendwie Alles"-Label Audiolith schon optisch etwas fürs Sammlerherz des Vinylfetischisten her, doch auch musikalisch geht hier einiges, wie mensch in der Hansestadt zu sagen pflegt.
Am Anfang steht die Frage "Ist das noch Band oder schon Elektrotanzprojekt?" und wird mit "Auch" beantwortet. Zwar lassen manche Tracks/Songs - aber letztere ohne Text [sic!] - durchaus klassische Strukturen erkennen und erinnern zuweilen an das Jeans Team in seinen besten Anfangstagen (erinnert sich noch jemand an die beiden 7"es auf dem Berliner Label Nadel Eins ???), doch schon bei der nächsten Nummer hat der Alter Ego'sche Rocker und auch die Electroclash-Partysau vom Kaliber eines DJ Hell durchaus Freude am Tanzen.
Die meisten Tracks liegen irgendwo dazwischen, tanzen auf jeder Party und laden manchmal auch die Familie der alten Low-Fi-Geräte ein, weil die ja immer so schön quietschige Klänge machen wenn die sich freuen.
Das kann mensch dann gut finden oder manchmal auch nervig, wenn einem der Sinn gerade nicht nach extrem quirlig aktiver Musik steht - generell sei der Selbstversuch jedoch empfohlen an dieser Stelle.

Erhältlich bei Otaku Records, HH;
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 08.03.2005


The Dance Inc. - Looking Like That [Audiolith 011]

Audiolith - die Elfte. Zur optischen Erscheinung des Promoexemplars bitte in der Review zu "Der Tante Renate" nachlesen und musikalisch eine andere Schublade öffnen mit der Aufschrift: "Elektropop, tanzbar".
Geeignet auf jeden Fall für Konsumenten, deren 80's Bezug sich nicht aus dem Konsum irgendwelcher retrospektiven "Best Of..."-Compilations rekrutiert, sondern die tatsächlich noch mit Synthpop im klassischen Sinne sozialisiert sind. Natürlich mit einem behutsamen Update versehen in Sachen Tanzflächentauglichkeit, aber immer noch mit deutlichem Bezug auf Artists wie z.b. Marc Almond liefern "The Dance Inc." hier insgesamt fünf Tracks auf 12"-Vinyl, die eine Brücke schlagen zwischen alter Schule und neuer Attitude, Heimkonsum und Clubaktivität - sprich: jeder denkbaren Zielgruppe einen Zugang ermöglichen ohne sich anzubiedern. Angenehm.

Erhältlich bei Otaku Records, HH
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 08.03.2005


Bernhard Schreiner [Reduktive Musiken 005]

File under: Experimentelles Hörvergnügen. Das Hamburger Label Reduktive Musiken - Heimat diverser, der experimentellen, elektronischen/elektroakustischen verpflichteten Acts wie z.b. Totstellen oder Audible Pain - veröffentlicht nun einen kompletten Konzertmitschnitt des Klangforschers Bernhard Schreiner aus der Hamburger Hörbar mit zwei zusätzlichen Bonustracks als Full Length-CD.
Die sechs Livetracks, konsequent als # 1 bis # 6 durchnummeriert, stammen alle aus dem August 2003 und bewegen sich konsequent jenseits dessen, was der Normalkonsument als "Musik" definiert. Vielmehr geht es hier um die Modifikation des Klangs, des Geräusches an sich, welches sich quasi in mehreren rhythmischen Schüben über den Einzeltrack verteilt aufbaut und immer weiter durch die Zugabe von hochdigitalen Noises und/oder gemeinhin als Clicks'n'Cuts bekannte Sounds ergänzt wird.
Das Resultat dieses Prozesses klingt selbstredend sehr abstrakt und wird vor allem einer Hörerschaft gefallen, die Musiker wie Pan Sonic oder auch Carsten Nikolai/Alva Noto zu ihren Favorites zählen.
Ebenfalls abstrakt und doch mehr konzeptorientiert sind die Bonustracks "11'33" und "Low Guitar Code", wobei sich letztgenannter vollends der mikrotonalen Bearbeitung von Gitarrensamples unter Zuhilfenahme verschiedenster Filter widmet und diese derart fragmentiert, das der Rückbezug auf die Gitarre als Source Material nur dank des beiliegenden Waschzettels möglich ist.
Für Theoretiker und Liebhaber der totalen Abstraktion empfohlen.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 01.03.2005


HP.Stonji - Melaina Chole Remix EP
[Phantomnoise Records 011]


HP.Stonji - dieser durchaus seltsame Künstlername steht für die Zusammenarbeit der nicht unbekannten Elektronikmusiker Hans Platzgumer und E.Stonji, deren gemeinsames Album "Melaina Chole" im letzten Jahr als Full Length-CD auf dem Schweizer Label Spezialmaterial erschien.
Die Remixe zum Album liegen nun in Form einer 6-Track E.P. auf dem von vielen Seiten geschätzten Leipziger Fakecore-Imprint Phantomnoise Records vor und werden von einer illustren Reihe von Künstlern aus dem Umfeld desselben bestritten.
The Vaporizer, LXC, Mimaku Spldat, _filbert, Scarcubem und Intricate bewegen sich mit ihren Neuinterprationen im Spektrum zwischen sehr experimentellem Downbeat, netten kleinen Plinkermelodien und Electronica/IDM, liefern allesamt sehr athmosphärische Tunes ab und machen diese E.P. zu einem durchaus empfehlenswerten Tonträger, der sich aus einer Flut eher belangloser Electronica-Veröffentlichungen wohltuend hervorhebt.

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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.02.2005


DJ Liffe - New.Brand.Flex
[Loop Recordings]


Grime - für den viele Insider der heisseste Scheiss around, für den Grossteil der Konsumenten elektronischer Musik noch absolutes Neuland, da sich dieses im weitesten Sinne als UKGarage-Derivat zu bezeichnende Genre leider bisher kaum auf den Plattentellern deutscher DJ's geschweige denn in rauhen Mengen beim Vinyldealer nebenan findet.
Doch das ändert sich hoffentlich in Bälde, da sich mit dem Plasticman- Remix - nein, das ist nicht Richie Hawtin - von Alter Ego's "Rocker" nun der erste Grime-Riddim quasi durch die Hintertür ins Bewusstsein der Allgemeinheit schleicht.
DJ Liffe zeigt hier anhand zwei Versionen des "New.Brand.Flex."- Tunes auf, warum Grime zur Zeit als das most upfront Genre in Sachen elektronischer Tanzmusik gehandelt werden muss.
Reduziert bis auf die nötigsten Elemente entwickelt der Riddim allein anhand einer kurzen modulierten Melodie mit Sägezahnfilter einen quasi-hypnotischen Sog und öffnet auf bedrohliche Weise riesige Räume in denen nichts als die ewige Finsternis lauert.
Die Flipside verzichtet dann vollends auf jegliche Art von Beats und entwickelt trotzdem einen unwiderstehlich dunklen Groove der kein Tanzbein unbewegt lässt.
Pflichtplatte sowohl für Grime-Addicts als auch für neugierige Einsteiger und lässt sich dj-wise perfekt mit dem oben genannten Plasticman-Remix von "Rocker" kombinieren.

Erhältlich bei Otaku Records, HH
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 26.02.2005


Audision - Spectral Face E.P.
[Playmade Minus 007]


Audision, Kollaborationsprojekt der beiden Wahlhamburger Produzenten Tobias Schmid und Niko Tsoukmanis, veröffentlicht auf dem in Augsburg beheimateten Label Playmade Minus, seines Zeichens wiederum das experimentelle Outlet des Mutterlabels Playmade, nach längerer Wartezeit nun endlich die "Spectral Face E.P.", die sich schon nach den ersten Umdrehungen auf dem Plattenteller als sogenannter Future Classic entpuppt.
Verträumt-melancholischer Minimaltechno Dial'scher Prägung - um im Querverweis auf ein weiteres empfehlenswertes Hamburger Label bezug zu nehmen - dessen Beatstrukturen nicht immer zwingend dem Geradeaus-Dikat der 4-2- the-Floor-Bassdrum folgen, sondern auch dem weiten Feld der Electronica Tribut zollende Brüche zulässt oder sich wie bei dem B2-Track "Yellow Sunset" ganz dezent auf Piano-Ambient bezieht, um die von Kompakt geprägte Begriffsbestimmung "Popambient" an dieser Stelle zu vermeiden.
Sowohl für den anspruchsvollen Dancefloor zu sehr früher oder wahlweise auch sehr später Stunde geeignet, aber auch als reiner Hörgenuss für audiophile Homelistener zu empfehlen.

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baze.djunkiii - Guestreview for
m-conspiracy.de, 26.02.2005


incite/ - Procedure / Neop
[incite.gradcom.org]


Die Hamburger Experimentalmusiker Andre Aspelmeier und Kera Nagel - solo verantwortlich für die Projekte GradCom und Axiomatic Integration - veröffentlichten jüngst in Eigenregie die erste 7" ihres gemeinsamen Projektes incite/. Limitiert auf dreihundert Exemplare auf grauem bzw. grau-marmoriertem Vinyl spricht die Musik des Duos vor allem Freunde der experimentellen Elektronik an.
Rhythmusgeprägt, doch im Regelfall nicht tanzbar, lässt sich die Soundästhetik der beiden Künstler am treffendsten mit dem onomatopetischen Ausdruck "Knorkeln" beschreiben. Verortet in der Grauzone zwischen Pan Sonic, ambient-orientiertem Rhythm Industrial und der Mille Plateaux'schen Variante der Clicks'n'Cuts erschliessen beide Tracks hochdigitale Klangwelten, die sich dem ungeübten Konsumenten nur schwer öffnen, Liebhabern jedoch einen echten Hörgenuss verschaffen.

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baze.djunkiii - Guestreview for
m-conspiracy.de, 26.02.2005


50 Cent - Candy Shop [Shady Records]

Dem im März erscheinenden Album "The Massacre" schickt Eminem-Zögling 50 Cent als Teaser den "Candy Shop" voran, der in gleich vier Versionen auf 12" Vinyl gebannt wird. Allen anderen vorangestellt wird - natürlich - die "Explicit Album Version", die keinen Zweifel daran lässt das mit dem Satz "I let you lick the lollipop" definitiv keine Süssware gemeint ist, sondern die durchaus kreative Beschreibung eines Blowjob.
Im gleichen Tenor und in 50 Cent's gewohnt hypnotischen Reimstil geht es weiter über extrem reduzierten Beats, versetzt mit einem kurzen, leicht orientalisch wirkenden Sample, so das der Tune auch als Instrumental eine durchaus gute Figur abgibt.
Für die prüderen HipHop-Headz unter uns finden sich auf der Flipside dann noch die Versionen "Clean Album" und "Super Clean Radio Edit", die sich das Label nach Ansicht des Rezensenten durchaus hätte sparen können, da zensierte HipHop-Tracks eigentlich ähnlich überflüssig sind wie ein Paar Langlaufski in der Wüste.

baze.djunkiii - Guestreview for
m-conspiracy.de, 26.02.2005


Sole - Live From Rome [Anticon.]

Sole, Mitglied des hochgeschätzten Anticon.-Kollektivs, das seit einiger Zeit die Welt der elektronischen Musik mit seiner Interpretation des Leftfield-HipHop aufrollt. Leftfield HipHop? Sprechgesang mit eindeutig von abstrakter Electronica beeinflussten Beats, abstrakten Lyrics und einem nicht immer zu leugnenden Folk- Einfluss. Zitat gefällig?
"Debbie Gibson will make an electronica comeback. Ice Cube will go feminist. Solar Panels will be declared unconstitutional. How many moms can you fit on a picket line with 'blood for oil' signs? This movement is a joke..." (aus: Predictions").
Hier ist Consciousness nicht nur Floskel, sondern bewusst gewählte Eigenschaft, genaues Hinhören erwünscht und gefordert.
Bei 17 Tracks in 55 Minuten ein nicht immer einfaches Unterfangen das den Konsumenten fordert, die Anstrengung aber auf jeden Fall lohnt und gerade auch dem Nicht-HipHopHead neue Perspektiven auf den Variationsreichtum des kontemporären Sprechgesang eröffnet.
Angemerkt sei zuletzt das "Live From Rome" weder ein Live-Album darstellt, noch in Rom aufgenommen ist. Vielmehr entstand das Album im Pendelverkehr zwischen Oakland, Kalifornien und Sole's neuer Wahlheimat Barcelona, Spanien.

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baze.djunkiii - Guest-Review for m-conspiracy.de, 25.02.2005



Dälek - Absence [Ipecac]

HipHop jenseits jeglicher Konventionen -lauter, experimenteller, druckvoller und verstörender als alles bisher dagewesene.
Alles? Eine Ausnahme gibt es: Techno Animal, aber mit genannten haben Dälek natürlich schon vor Jahren kollaboriert, ebenso mit der legendären Krautrock-/Noise-/Experimental- Formation Faust mit denen unlängst eine gemeinsame 7" auf dem Berliner Label Bomb Mitte veröffentlicht wurde.
Was bedeutet das für das Jetzt, die aktuelle Veröffentlichung? Dälek's Produktionen scheren sich noch immer keinen Deut um die cleane Slickness mainstream-orientierter US-Produktionen und die coole Gangstah-Attitude der dazugehörigen Protagonisten.
Vielmehr dominieren bedrohliche, von Störgeräuschen und Industrial geprägte Soundkulissen das Klangbild, in ihrer endzeitlichen Wirkung von tonnenschweren Beatgerüsten verstärkt, die auf beängstigende Weise von eindringlichen Lyrics begleitet werden.
"If You Remember HipHop, Nigga - Nuff Respect" findet als Statement zur mittlerweile verwässerten Kultur ebenso Platz wie der Slam Poetry verpflichtete lyrische Abstraktionen, die allein durch die Intensität der Stimme wirken. Gehört in jede Plattensammlung.
Erhältlich bei Otaku Records, HH
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baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 25.02.2005


Fearing Christmas - Die Morgennacht E.P. [FCH 009]

Nachdem es bis zur Veröffentlichung ihres letzten Mini-Albums "Turm schlägt Pferd. Schachmatt" in 2003 ganze sieben Jahre gedauert hat, legt das Elektropop-Duo Fearing Christmas nun relativ zügig eine EP nach, die insgesamt sechs neue Tracks sowie drei Interpretationen älterer Titel beinhaltet.
Wie gewohnt widmen sich Luke und Sascha der sanften, düsteren Seite des Elektro/Synthpop, gespickt mit mystischen Texten, die auch und vor allem die Gothic-Fraktion ansprechen dürften. Insbesondere die sogenannte Abt-Trilogie mit den Titeln "Letztes Gebet", "Adoleszenz" und "Intermezzo" stechen hier in ihrer zusammenhängeden Thematik heraus und sind - Affinität zu dunklen Themen vorausgesetzt - durchaus einen Hörtest wert.
Im Reigen der drei geremixten Titel sind es insbesonderen "Wave (God's Bow Remix)" und "Ebene 5 (Equatronic Remix)", die nicht nur die Gefühlswelt des Konsumenten in Aufruhr versetzen sondern auch auf den schwarzbekittelten Tanzflur zielen und auf diese Weise die eigentlichen Highlights der vorliegenden Veröffentlichung darstellen.

baze.djunkiii - Guestreview for m-conspiracy.de, 25.02.2005


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