Impressionen vom November 02: WMF ( Berlin) in neuer Location Cafe Moskau
Das WMF in Berlin sollte allen, die sich der elektronischen Musik verschrieben haben ein Begriff sein. Schon seit Jahren ist es eine feste Institution für experimentelle elektronische Musik, ohne dabei den tanzbaren Clubaspekt ausser acht zulassen. Auch der Ableger WMF Rec. hat sich diesen tanzbaren elektronischen Musikeinflüssen verschrieben. So veröffentlichen dort Künstler wie KOTAI, bekannt durch „Sucker Dj“ oder auch MITTE KARAOKE, bekannt durch die „Panda Bär EP“. Letztere sollen wohl auch einen Track des in Kiel gut bekannten Frank Martiniq remixen. Man darf auf diese Kollaboration gespannt sein.
Wie so häufig, passierte es auch dem WMF, dass es mehrmals in seiner Bestehensgeschichte die Location wechseln musste. Nachdem die letzte Location Ziegelstrasse in Berlin Mitte Anfang letzten Jahres geräumt werden musste, wurde es etwas ruhiger um den Vorzeige-Club Berlins. Eine neue Location musste gefunden werden. Am 14. September war es dann soweit: sechs Monate nach dem Aus fand die Wiedereröffnung im Cafe Moskau in der Karl Marx Allee nahe dem Alexandeer-Platz statt. Ich persönlich habe meinem Berliner Lieblingsclub im November einen Besuch abgestattet. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Wie in den vorherigen Locations hat es die WMF-Crew mal wieder geschafft in nettem Ambiente eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichsam zum Chillen, wie auch zum Tanzen einläd. Dies mag wohl auch daran liegen, dass es sich beim Cafe Moskau um einen Edel-Club aus alten DDR Zeiten handelt. Bis 1989 feierte hier noch die gesamte DDR Prominenz. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, blieb auch das nachkriegsmoderne Ambiente der Einrichtung fast vollständig erhalten. Diese Mixtur aus Vergangenheit und Moderne in der Musik ergibt eine wunderbare Melange, da auch die Künstler des WMF musikalisch immer wieder in Retro-Gefilde der 80er Jahre eintauchen. Die vorzügliche Soundanlage und unaufdringliche Licht- und Projektionsshow tun ihr übriges hinzu. Erfreulicherweise setzt sich das Publikum aus einer eher adulten und seriösen Klientel zusammen. So gesehen ist hier ein stressfreies abfeieren möglich.
Nebenbei wurde ich bei meinem Besuch das erstemal Zeuge von vinyllosem Mixing per Computer. Anfangs stand ich dieser neuen Variante des Mixings sehr skeptisch gegenüber. Aber nachdem über 4 Stunden kein einziges Vinyl den Plattenteller wechselte und dies weder der Party, noch meinen geschulten Ohren abträgig war, bin ich der ganzen Sache etwas offener gegenüber eingestellt. Auf jeden Fall sehe ich MP3-Mixing nun als eine gute Ergänzung zum altbewährten Vinyl. Also wie gesagt, habe ich den anfangs housigen und später harten Klängen der Musik bis in die frühen Morgrnstunden gelauscht und dabei kräftig abgefeiert.
Fazit: Wer einmal in Berlin verweilen sollte, sollte dem WMF unbedingt einen Besuch abstatten.Ich gebe mein Prädikat empfehlenswert.
Residents: Highfish und Diringer
Internet:
http://www.wmfclub.de review by Abstract (Digital Environment)