Tapfer kämpfte ich mich durch die morgendliche Kälte, radelte auf meinem blauen Blitz der Morgensonne entgegen, die Ohren noch voll von Klängen, die Beine nach stundemlangen Tanze mittlerweile müde und die Augen gesättigt. Doch wo kam ich her?
In der Pumpe bei der GrooveComplex-Clubnacht war ich, feierte bei dem Berliner Elektro Live-Act Mitte Karaoke, Xenon und Till von Sein mit vielen anderen eine Party bis zum unerbittlichen Morgengrauen. Als ich gegen 00.30 Uhr ankam, war die Diskussion bereits beendet und es hieß erstmal: Jacke abgeben, Getränk holen, Runde machen, Bekannte begrüssen - ankommen und einen ersten Überblick verschaffen.

Die beiden Berliner Dominik Sprungala -auch als Audiolife bekannt - und DJ Feed bilden das Duo Mitte Karaoke und ich hatte sie noch nie live erlebt, so dass ich sehr gespannt auf das mich Erwartende war. Mitte Karaoke sind Performance- und Konzert-Action mit deutschem Live-Gesang und ich SAH auch, dass gesungen wurde, doch ich HÖRTE davon nicht viel bzw. verstand die Worte nicht.
Ehrlicherweise muß ich zugeben, hatte ich, als sie gegen 02.30 uhr loslegten, "nach-vorne-gehendere" Musik erwartet, doch Meinungen gibt es ja nun bekanntlich viele und die Beiden rackerten auf jeden Fall hinter Atari und Mixer, so dass der Großteil des Kieler Publikums tanzte und ihnen mit enthusiastischen Bewegungen dankte.
Mein Fazit: Das vorletzte Stück war der absolute Hammer, beim Rest konnte ich nicht so recht auf der Tanzfläche gehalten werden. Diese Aufgabe hat Xenon mit absoluter Bravour gemeistert!! Fortan löste ich mich aus der Beobachtungsposition und war nur noch auf dem Dancefloor zu finden. Als er nach dem Live-Act für sehr lange Zeit übernahm, war ich sofort begeistert und hörte genau das, was ich bei Mitte Karaoke vermisst hatte - mit Druck ging`s nach vorne, treibend, straight und das Ziel vor Augen: "Burn, Baby, Burn! Hier wird getanzt, bis Euch der Schweiß in Bächen runterläuft." Till von Sein machte sich wohl aufgrund einer Erkältung etwas rarer, so dass Xenon mein bleibender Eindruck dieses Abends ist.
Die Lichtprojektionen der Optischen Bank, die auf einer Riesenleinwand hinter den DJ`s und auf 3 kleineren Stoffbahnen, die im Raum über der Tanzfläche hingen, empfand ich persönlich teilweise zu hell, doch vielleicht lag dies auch am Nebel oder meinem Blickwinkel, da ich meist links vom DJ-Pult tanzte.

Alles in allem konnte auch zweimaliges Ausfallen einer der Boxen den Hörgenuß nicht trüben und das Zusammenspiel unserer Zwei Localheroes klappte ein weiteres Mal wieder hervorragend! Gegen 06.30 Uhr machte sich jedoch Übersättigung bemerkbar und tapfer kämpfte ich mich durch die morgendliche Kälte, radelte auf meinem blauen Blitz der Morgensonne entgegen. Dankeschön!

Review by Kruppa